Melanie Klein
Das psychoanalytische Konzept Melanie Kleins ist eine der Keimzellen der Pathognostik. Die Pathognostik ist eine Transformation der psychoanalytischen Einsichten Melanie Kleins in eine Existentialontologie.
Für Klein bestimmt der Todestrieb das menschliche Leben von Geburt an. Eine aus ihm resultierende Vernichtungsangst ist die Grundlage der Angst, der das Ich begegnet, indem es den Todestrieb als Aggressivität gegen die Außenwelt wendet.
Das Verhältnis zu Objekten entwickelt sich beim Kleinkind über eine ursprüngliche Destruktivität, die nicht durch die Versagung der mütterlichen Brust bedingt ist, sondern von ihr ausgelöst wird. Der Todestrieb bestimmt schon die oral-sadistische Phase; das Saugen ist ein Aussaugen, das Auffressen der mütterlichen Brust; die Vernichtungsphantasien beziehen sich schließlich auf den gesamten mütterlichen Körper. In der analsadistischen Phase werden Urin und Exkremente als Waffen gegen die Mutter eingesetzt, mit denen sie zerstört wird.
Der Mutterleib wird zur Repräsentanz des Objektes und der Außenwelt. Die auf ihn gerichteten Gewaltphantasien und die damit verbundene Angst werden zur Grundlage jeglicher Objektbeziehung.
Die Pathognostik generalisiert diese frühkindlichen Gewaltverhältnisse zum Kern des menschlichen Anderen-Verhältnisses: Muttermord, Exkrementalisierung der Mutterleibleiche, Transfiguration der Mutterleibleiche (= Exkremente) zu Dingen.
Notizen:
(Inwiefern kann man bei Melanie Klein von einem »analen Inzest« und einem »exkrementalen Ödipuskomplex« sprechen?)
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